Die 1. Säule der Resilienz: Akzeptanz – Warum Widerstand dich müde macht und wie du wirklich loslassen kannst

Das Wichtigste in Kürze

  • Akzeptanz bedeutet, die Realität so anzunehmen, wie sie ist, ohne sie ständig ändern zu wollen.
  • Widerstand gegen die Situation kostet unnötig Energie und erschwert die Bewältigung von Herausforderungen.
  • Indem du loslässt, kannst du deine innere Ruhe wiederfinden und Resilienz aufbauen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum Widerstand dich müde macht
  2. Was bedeutet Akzeptanz wirklich?
  3. Wie kannst du Akzeptanz in deinem Leben stärken?
  4. Fazit
Zwei Klippen gegen die das Meer schlägt, die eine aufgewühlt als Zeichen für Widerstand, die andere Ruhig als Zeichen für Akzeptanz.

Warum Widerstand dich müde macht

Vielleicht kennst du das: Dein Kind will nicht ins Bett, du bist müde vom Tag, und dein Partner sitzt einfach auf dem Sofa, statt dir zu helfen. Oder du hast wieder eine Diskussion mit dem Ex-Partner über den Umgang und merkst, dass du gegen eine Wand redest. In solchen Momenten spürst du, wie Wut und Frustration in dir aufsteigen. Du wünschst dir, dass sich dein Partner oder dein Ex endlich anders verhält – verständnisvoller, unterstützender.

Doch je mehr du dich dagegen wehrst, desto stärker wächst dein Frust. Dein Widerstand kostet dich unendlich viel Energie. Du verbringst Stunden damit, dich über die Situation aufzuregen – und fühlst dich danach nur noch erschöpfter. Dabei gibt es einen anderen Weg: Statt dich in den Kampfmodus zu begeben, kannst du lernen, deine Energie auf das zu lenken, was du wirklich beeinflussen kannst.

„Akzeptiere, was du nicht ändern kannst, und konzentriere dich auf das, was du ändern kannst.“ – Unbekannt

Was bedeutet Akzeptanz wirklich?

Akzeptanz bedeutet nicht, dass du alles einfach hinnimmst oder dich in eine Opferrolle begibst. Es heißt auch nicht, dass du alles gutheißen musst. Vielmehr geht es darum, die Realität so anzunehmen, wie sie ist – ohne dich ständig dagegen zu wehren.

Beispiel: Du hast dich auf einen ruhigen Abend gefreut, doch dein Kind hat schlechte Laune, dein Partner ist genervt oder du musst dich mal wieder alleine um alles kümmern. Du ärgerst dich, weil du dachtest, es würde anders laufen. Doch je mehr du dich gegen die Situation sträubst, desto gestresster fühlst du dich.

Was bedeutet Widerstand?

Widerstand zeigt sich oft in Form von innerem Aufruhr: Du regst dich auf, fragst dich, warum es immer so laufen muss, oder wünschst dir, dass dein Umfeld sich verändert. Doch genau das kostet dich enorm viel Energie – ohne, dass sich die Situation verbessert. Widerstand bedeutet, gegen das anzukämpfen, was gerade ohnehin schon da ist. Und genau das verstärkt dein Gefühl von Stress und Hilflosigkeit.

Akzeptanz ist der Schlüssel zur Resilienz

Akzeptanz bedeutet, den Widerstand loszulassen. Das heißt nicht, dass du alles hinnehmen musst – aber es hilft dir, mit der Situation klarzukommen, anstatt dich von ihr überrollen zu lassen. Denn erst wenn du die Realität annimmst, kannst du bewusst entscheiden, was du daraus machst. Anstatt dich zu erschöpfen, weil du dich gegen Unvermeidbares wehrst, gewinnst du Kraft zurück, um sinnvolle Lösungen zu finden.

Wie kannst du Akzeptanz in deinem Leben stärken?

Akzeptanz ist keine angeborene Eigenschaft – sie ist eine Fähigkeit, die du üben kannst. Gerade in stressigen Alltagssituationen, wenn alles anders läuft als geplant, hilft sie dir, gelassener zu bleiben. Vielleicht kennst du das:

  • Dein Kind weigert sich, seine Hausaufgaben zu machen, während du eigentlich nur fünf Minuten Ruhe brauchst.
  • Dein Partner oder Ex-Partner hält sich nicht an Absprachen, und du spürst, wie Wut in dir aufsteigt.
  • Du hetzt durch den Tag, erledigst tausend Dinge – und trotzdem bleibt das Gefühl, nie genug zu tun.

In solchen Momenten kannst du lernen, Akzeptanz zu stärken, um dich nicht von Widerstand und Frust auslaugen zu lassen. Hier sind einige konkrete Ansätze:

1. Achtsamkeit üben

Achtsamkeit hilft dir, den Moment zu erleben, anstatt dich im Gedankenkarussell zu verlieren. Wenn dein Kind wütend wird oder eine Situation dich triggert, versuche bewusst durchzuatmen, anstatt sofort in den Kampfmodus zu gehen.

💡 Übung: Stelle dir eine Ampel vor. Rot = Stopp, tief durchatmen. Gelb = Die Situation beobachten, ohne sofort zu reagieren. Grün = Eine bewusste Entscheidung treffen.

Mehr zum Thema Achtsamkeit findest du in meinem Artikel Achtsamkeit für Anfänger: Übungen und Tipps für deinen Alltag.

2. Deine Gefühle akzeptieren

Es ist okay, genervt, enttäuscht oder traurig zu sein. Je mehr du dagegen ankämpfst, desto stärker bleiben diese Emotionen hängen. Stattdessen kannst du sie anerkennen, ohne dich von ihnen überwältigen zu lassen.

💡 Übung: Wenn dich etwas triggert, sage innerlich: "Ich nehme dieses Gefühl an. Es darf da sein. Aber ich entscheide, was ich damit mache."

3. Regelmäßige Reflexion

Oft geraten wir in Widerstand, weil wir automatisch reagieren. Nimm dir bewusst Zeit, um zu reflektieren, welche Dinge du wirklich beeinflussen kannst – und welche nicht.

💡 Übung: Schreibe dir drei Dinge auf, die dich stressen. Frage dich dann: Kann ich das ändern? Wenn nein, übe dich darin, es loszulassen.

4. Loslassen lernen

Loslassen heißt nicht, dass dir etwas egal sein muss – sondern, dass du deine Energie nicht weiter in Widerstand steckst.

💡 Übung: Stell dir vor, du hältst eine angespannte Situation in deinen Händen wie einen Ball. Atme tief ein, öffne langsam deine Hände und stell dir vor, wie du den Ball sanft loslässt.

5. Den Fokus umlenken: Dankbarkeit als Schlüssel zur inneren Ruhe

Oft verlieren wir uns in den negativen Aspekten unseres Lebens und übersehen die positiven Dinge, die uns umgeben. Indem wir unseren Fokus bewusst auf das Positive lenken, schaffen wir Raum für Dankbarkeit – und das hat eine beruhigende Wirkung auf unseren Geist. Wenn du regelmäßig Dankbarkeit übst, wird es dir leichter fallen, den Moment zu schätzen und innere Ruhe zu finden.

💡 Übung: Nimm dir Stift und Zettel zur Hand und schreibe drei Dinge auf, für die du heute dankbar bist.

Falls du dir unsicher bist, wofür du dankbar sein kannst, schau dir gerne meinen Artikel über das Dankbarkeitstagebuch an, um Inspiration zu finden.

Mit der Zeit wirst du merken, dass du weniger Kraft in Dinge investierst, die du nicht kontrollieren kannst – und mehr Energie für das hast, was dir wirklich wichtig ist.

Fazit

Akzeptanz ist der erste Schritt auf deinem Weg zur Resilienz. Sie hilft dir, die Realität so zu sehen, wie sie ist, und die Energie zu finden, die du brauchst, um dich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Widerstand gegen das Unveränderliche kostet nur unnötig Kraft. Wenn du loslässt, kannst du deine innere Ruhe finden und gestärkt aus Krisen hervorgehen.

Doch Akzeptanz allein reicht nicht aus, um Resilienz zu stärken. Ein weiterer Schlüssel ist Optimismus. Wie du eine positive Grundhaltung entwickelst und deine Resilienz noch weiter ausbaust, erfährst du in meinem nächsten Artikel über die zweite Säule der Resilienz: Optimismus.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Malinhe